Bei ihm kommt vieles zusammen, und das auf eine fast explosive Art und Weise: das Intellektuelle, das Neugierige, das Leidenschaftliche, der Rock ’n’ Roll, das spieltechnisch Ausgefeilte. All das fügt Lillinger zu einer künstlerischen Gesamtaussage im großen Bereich dessen zusammen, was man experimentelle Avantgarde-Musik zu nennen pflegt. Trotz teils auch ganz bewusster Herausforderung trifft diese das offene Ohr des Publikums. Wie dieses »Phänomen Christian Lillinger« funktioniert, erläutert er in diesem Gespräch.
Christian, bei deinem aktuellen Soloalbum »Konus« hast du einiges anders gemacht als bisher und verstärkt Elektronik eingesetzt. Welche Konzeption steht dahinter?
Ich habe mit der Elektronik ein komplett neues Feld für mich erschlossen, auch während Corona natürlich, und zudem bei dem Album bewusst alles selber gemacht, von der Produktion bis zum Mastering. Mir ging es dabei um eine Form von Hyperrealität, bei der du Instrumente akustisch aufnimmst, dann aber sozusagen den Innenraum des Klangkörpers dazurechnest bzw. teils überhaupt erst hörbar machst – was mit den Instrumenten als solchen manchmal gar nicht geht. Es war ein großes Experimentierfeld in jeglicher Hinsicht, denn auch kompositorisch bin ich anders herangegangen, um diesen Dingen Raum zu geben.
Den gesamten Artikel lest Ihr in der drums & percussion 4/2022