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Drum-Workshop The Police

Groove des Monats: Stewart Copeland – Message In A Bottle

Parallel zu unserer exklusiven Story mit dem legendären „Policeman“, greifen wir Stewart Copelands eigene Worte auf und richten den Fokus auf einen seiner „Iconic Grooves“, der auf dem zweiten und 1979 erschienenen Album „Regatta De Blanc“ des britischen New-Wave-Trios The Police zu finden ist.

Bild: Tom Schäfer

Wie Stewart Copeland selber sagt, ist das Schlagzeug auf diesem Album (und eben-falls auf den folgenden Werken „Zenyattà Mondatta“, „Ghost In The Machine“ und „Synchronicity“) nahezu spontan entstanden. Hatte man das Debüt „Outlandos D’Amour“ noch vor den Studioaufnahmen intensiv eingeprobt, arrangiert und detailliert ausgefeilt, so entwickelte man bei „Regatta …“ vieles aus der Magie des Moments heraus, was wohl ursprünglich gar nicht konzeptionell gedacht war, sondern sich aus den Umständen der damaligen Studiosituation ergab.

Zitat Stewart Copeland: „Ich hatte kaum Zeit mir Groove-Parts zu überlegen. Bei den Aufnahmen gab es für mich nur die eine Chance – nämlich die Drums aus der Kreation des Moments in einem Guss aufs Band zu spielen ... the drums are absolutely shot from the hip – instant inspiration!“

Sting hielt seine neuen Kompositionen angeblich bis kurz vor den Aufnahmen regelreicht unter Verschluss und vertraute die Song-Ideen seinen beiden Mitstreitern Andy Summers und Stewart Copeland nur wenige Minuten vor den tatsächlichen Aufnahmen an. Aus diesem Umstand heraus war Stewart Copeland gezwungen, sich auf seine momentane Eingebung zu verlassen. So entstand die Frische der nicht nachgedachten, sondern intuitiv entwickelten Drumtracks, deren Magie aus eben diesen intuitiven First Takes entstand und auch vierzig Jahre später immer noch eine besondere Faszination entfaltet.

Der Song „Message In A Bottle“ sattelt auf einem Groove, der den musikalischen Anspruch und das schlagzeugerische Charisma Stewart Copelands deutlich ins Zentrum rückt. Während des gesamten Songs arbeitet er mit dem Stilmittel der Variation und es gibt kaum einen Song-Part, dem seitens Schlagzeug ein bewusst repetitives System zugrunde liegt. Um stereotype Muster zu vermeiden, setzt Stewart Copeland auf spielerischer Fantasie. Und dieser lässt er freien Lauf, um zum Beispiel einen Backbeat nur mal anzudeuten, ihn wieder aufzubrechen, zu orchestrieren und ihn im nächsten Moment durch eine komplett andere Figur als imaginären Puls wirken zu lassen. Zudem positioniert er Uptempo-Grooves neben Cool-Down-Parts und entwickelt dadurch eine Dramaturgie von großer Dynamik.

Statement Stewart Copeland

„Immer und immer wieder den „Two and Four“-Backbeat zu spielen entspricht nicht meiner Vorstellung eines kreativen Schlagzeugspiels. Nichts gegen die Klarheit der „Zwei und Vier“, aber man muss ja nicht ständig das wiederholen, was jahrelang von so vielen Drummern vorgegeben wurde.

Den Backbeat bewusst nicht zu spielen, heißt, sich selber aus einem Korsett zu befreien. Auf der Suche nach kreativen Ausdrucksformen ist man gut beraten, den Backbeat als spürbaren Puls erkennbar zu machen, ohne dass man genau an dieser erwarteten Stelle einen Schlag ausführt. Auf diese Weise lassen sich Akzent-Position verschieben, man kann rhythmisch variieren und die Beats klanglich mit etwas anderem füllen, sei es mit einem Tomsound oder einem Hi-Hat-Akzent. Es geht darum einem Song den Groove zu geben und dennoch genau das NICHT zu tun, was die meisten Drummer tun würden.“

Notation

Die Notation bezieht sich auf einen Ausschnitt des Videos zum Song bei Spielzeit 0:43 Min. und unternimmt den Versuch, Stewart Copelands „instant inspiration“ für einen Moment einzufrieren. Während die Takte 1 bis 3 (Refrain) noch die Snare-Backbeat-Komponenten erkennen lassen und mit spitzem Ride-Cymbal gespielt sind, versucht Copeland im selben Moment das System zu durchbrechen, indem er mit eingeschobenen Toms von der „Zwei“ und „Vier“ ablenkt. Im vierten Takt zieht er mit einem kleinen Fill kurz mal die Notbremse, um den Folge-Part in einem komplett neuen „Bühnenbild“ fortzuführen.

Wiederum begegnet man Variationen, die hier durch verschiedene Hi-Hat-Akzente hervorgerufen werden. „Message In A Bottle“ erweist sich trotz seiner intuitiven Entstehung als sehr kreativ und clever getrommelt und verdeutlicht einmal mehr das Standing, das Stewart Copeland als einer der aufregendsten Schlagzeuger der Rock- und Pop-History genießt.

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„Message In A Bottle“ war die erste Single-Auskoppelung aus dem zweiten Police-Album „Reggatta de Blanc“ (1979) und ist bald 40 Jahre nach seiner Veröffentlichung längst ein unsterblicher Klassiker.

Wie die meisten Police-Songs stammt er aus der Feder von Sting, allerdings trugen Andy Summers’ geniale Gitarren-Arbeit und Stewart Copelands raffiniertes Drumming erheblich dazu bei, dass die Band mit diesem Song zum ersten Mal an der Spitze der englischen Single-Charts stand.


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