Ein Interview per Telefon zu führen, während der Interviewpartner im Auto durch die Gegend am anderen Ende des Welt kurvt – das gibt es selbst in diesen Zeiten nicht so oft, obwohl man sich an vieles gewöhnt hat, was sonst eher außergewöhnlich wäre. Gleich vorweg: Taylor Hawkins ist am Ende des Gesprächs erfreulicherweise punktgenau und sogar wohlbehalten zu Hause angekommen.
Taylor, 23 Jahre bist du nun schon bei den Foo Fighters – gerade heutzutage alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Welche Erfahrungen hast du über die Jahre mit einem Frontmann wie Dave Grohl gemacht, wo ihr doch beide Drummer, Sänger und Songwriter seid?
Ich habe einfach unglaublich viel von Dave als Drummer und als Sänger gelernt, allein durchs Zusehen. Die wesentlichen Einflüsse kommen von Dave, obwohl ich schon immer auch andere Instrumente außer Schlagzeug gespielt habe. Wenn du mich fragst, wie es ist, in einer Band mit ihm zu sein, dann würde ich genau das als besonderes Merkmal unserer musikalischen Beziehung herausstellen – und dazu kommt natürlich das Zwischenmenschliche. Auf professioneller Ebene habe von ihm beispielsweise gelernt, wie man Demos macht. Als ich damals zu den Foo Fighters kam, war ich ein wenig verunsichert und fragte ihn, ob ich denn nun genauso wie er spielen oder mein eigenes Ding machen solle – es war ein wenig so, als würde ich in Freddie Mercurys Band singen müssen. Dave spielt schließlich [mit seiner Nirvana-Vergangenheit] auch als Drummer in einer eigenen Liga und ist nicht einfach nur der Lead-Singer. Das Drumming in den Foo Fighters sehe ich im besten Fall als Zusammenarbeit: Dave sagt mir schon, was er an Grooves, Fills und so weiter haben möchte und wo der Song als solcher hingehen soll, aber es gibt auch Freiheiten oder Dinge, die einfach so passieren. Manchmal spielen sowohl er als auch ich Drums für die Demos ein, zumal das ja heute technisch alles viel einfacher geworden ist, sodass es sich auch mit dem Familienleben vereinbaren lässt. Drei Viertel des neuen Albums sind so entstanden. Als Drummer sind Dave und ich ja auch nicht wirklich ähnlich.
Den gesamten Artikel lesen Sie in der drums & percussion 2/2021.