Bild: Dieter Stork
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Test aus dem STICKS-Archiv

Test: TrigMic Laser Pick

Die Firma TrigMic stellt neben konventionellen Trigger Pickups bereits seit einiger Zeit Kombinationen von Triggern mit Onboard-Soundmodulen für Bassdrum, Snaredrum und Toms her (TrigMic Gen 2). Für den Einsatz an der Bassdrum wird ein exklusives Triggersystem mit Laser-Technologie angeboten, das sich durch die Ausstattung mit zwei Laser-Elementen auch für das Double-Bassdrum-Spiel eignet. Beim TrigMic Laser Pick werden die Onboard Sounds des Moduls über die auf einen präparierten Beater gerichteten Laser getriggert.

| Axel Mikolajczak

Test: Axel Mikolajczak

Fotos: Dieter Stork

ALLGEMEINES

Der TrigMic Laser Pick ist eine interessante Trigger-Alternative, bei der mittels der angewandten Laser-Technologie kein Kontakt der Trigger mit dem Bassdrum-Schlagfell besteht, was Fehltrigger durch Übersprechungen völlig eliminiert. Zugleich ist er auch ein Bassdrum-Sound-Modul mit 10 Onboard Sounds, die sich Dank cleverer Sofware-Lösung auch dynamisch spielen lassen. Hierbei handelt es sich um Factory Presets, die gewechselt und mit denen aus der TrigMic Sound Library oder eigenen hochgeladenen Sounds belegt werden können. Steuerung der Laser Pick Einstellungen und Sounds kann über eine App (derzeit nur für Android Geräte, iOS i Planung) per Bluetooth erfolgen. Der Wechsel zwischen den Onboard-Sounds erfolgt über App oder direkt am Gerät über eine Tastenkombination.

Bild: Dieter Stork

Die Montage erfolgt oben am Bassdrum-Spannreifen mittels einer integrierten Plastikklemme. Oben auf dem Trigger-Modul finden sich somit die Bedienelemente im direkten Zugriff. Über XLR-Anschluss kann wie bei den „Gen 2“-Triggern von TrigMic auch beim „Laser Pick“ eine direkte Verbindung zum Mixer hergestellt werden, was eine sehr einfache „Plug & Play“-Lösung für Bassdrum-Trigger-Sounds darstellt.

Bild: Dieter Stork

Vorbereitung der Bassdrum-Beater

Um den TrigMic Laser Pick einsetzen zu können, verwendet man entweder den (leider im Lieferumfang nicht enthaltenen) LPDB-1 Bassdrum Beater von TrigMic oder präpariert mittels der zwei beigefügten Aufkleber (LPTS-2) seine eigenen Beater. Einige Dinge sollte man hierbei beachten.
Man sollte unbedingt Beater mit glatten und möglichst planen (Kunststoff-) Oberflächen verwenden, da die Sticker auf Filzschlägeln nicht gut haften und eine korrekte Positionierung der Markierung der Sticker für optimale Trigger-Ergebnisse essentiell ist. Die aufgelebten Sticker dürfen keine Falten aufweisen.

Ein schwarzer Balken unterteilt den silbrig schimmernden Hintergrund der Sticker-Oberfläche. Der kleinere Abschnitt muss nach vorn zum Bassdrum-Fell ausgerichtet sein. Außerdem sollte man die Sticker bereits vor dem Aufkleben zurechtschneiden. Das erleichtert den Aufklebevorgang, und so kann man aus den nur zwei Stickern vier machen, da die Hälfte für eine genaue Positionierung des Stickers auf dem Beater ausreicht. So erhält man zudem zwei weitere Aufkleber, wenn man mal seine Bassdrum-Beater wechseln möchte. Die LPTS-2 Sticker sind auch über den Website-Shop von TrigMic erhältlich.

Stromversorgung

Seinen Strom erhält der TrigMic Laser Pick über eine AA 9Volt Batterie, die in ein Batteriefach an der von oben gesehen rechten Seite eingesetzt wird. Eine Abdeckung gibt es hier nicht, lediglich ein kleines, gefedert gelagertes Andruckblech von unten soll das verhindern. Das tut es auch ohne Probleme, wie wir während unserer Testzeit feststellen konnten. Somit ist die Batterie allerdings für einen eventuellen Wechsel auch leicht zugänglich.

Eine Batterie soll bei vollem Betrieb und Leistung laut Hersteller etwas über acht Stunden reichen, was wir ebenfalls bestätigen können. Empfehlenswert ist dennoch die Verwendung eines Akkus, den man entsprechend vor jeder Session bzw. jedem Auftritt voll aufgeladen einsetzt. Vielleicht gibt es ja auch seitens des Herstellers als Update in einer späteren Version die Möglichkeit, optional die Stromversorgung über eine Phantomspeisung zu ermöglichen? Der Laser Pick wird mit einem Schiebeschalter oben rechts am Gehäuse ein- und ausgeschaltet (als „PWR/OFF“ markiert); bitte nicht vergessen ihn nach Einsatz wieder auszuschalten!

Bild: Dieter Stork

Montage des Systems

Montiert wird der TrigMic Laser Pick oben zentral am Bassdrum-Spannreifen des Schlagfells über eine in das Gehäuse integrierte Klemme mit rückseitiger Feststellschraube. Einen Schutz vor eventuellen Kratzern durch die Klemme am Bassdrum-Spannreifen gibt es nicht. Hier kann man sich mit Schutzaufklebern behelfen, wie sie bei Bassrum-Pedalen verwendet werden. Beachten sollte man unbedingt eine gerade und plane Auflagefläche für die Befestigungsklemme. Bei fast allen Bassdrum-Spannreifen sollte dies kein Problem sein. Aufpassen muss man lediglich bei einigen „Vintage“-Modellen, die ein tief eingelassenes oder hochstehendes Folien-Inlay haben, oder bei stark verrundeten Kantenbereichen (wie z. B. bei den alten Sonor „Phonic“ oder „Champion“ Metall-Spannreifen), bei denen man unbedingt für eine plane Befestigungsoberfläche sorgen muss, sonst kippt der Trigger beim Festziehen nach innen unten und lässt sich nicht einsetzen.

Einrichtung der Laser

Unten rechts und links am TrigMic Laser Pick finden sich die beiden Gehäuse der Laser-Einheiten, die sich auf die mit den Stickern ausgestatten Schlägel exakt ausrichten lassen.

Die beiden Lasereinheiten in ihren flexibel ausrichtbaren Gehäusen.

Dazu schaltet man den Laser Pick mit dem Schiebeschalter „PWR/OFF“ oben rechts auf der Gehäuseoberfläche ein und sieht nun, wie bei Laser-Pointern, zwei rote Laserpunkte, die nach unten Richtung Bassdrum-Pedal scheinen. Diese sind jetzt exakt auf die Markierungen auf den Beatern auszurichten. Dazu muss der Beater-Kopf am Bassdrum-Schlagfell anliegen bzw. dieses leicht berühren. Das macht man am besten mit dem Bassdrum-Pedal, da man die Hände/Finger für die Ausrichtung der Laser frei haben sollte. Für den Einsatz mit einem Single Pedal wird der von oben gesehen rechte Laserstrahl eingestellt. Der Laserstrahl bzw. Punkt sollte jetzt direkt hinter der schwarzen Balkenmarkierung auf den großen grausilbernen Bereich ausgerichtet sein. Bitte nicht auf den schwarzen Balken richten.

Bassdrum-Beater mit aufgeklebten Stickern und positionierten Laser-Pointern

Das Ganze ist ein wenig fummelig, da die Laser-Gehäuse nicht sehr leicht beweglich sind, doch das muss so sein, denn im Spielbetrieb oder beim Transport sollte schließlich nichts wackeln oder verrutschen können. Dennoch empfiehlt sich natürlich vor jeder Inbetriebnahme ein Kontrolle der korrekten Laer-Position, denn schließlich kann sich ja auch durchaus mal was am Bassdrum-Pedal bzw. an den Beatern verändern.
Korrekt eingestellt funktioniert das Ganze ohne jegliche Probleme. Das Problem von Fehltriggern wie bei einem auf dem Fell montierten Trigger entfällt hier bezüglich eines Übersprechens durch Impulse anderer Klangquellen bzw. Instrumente völlig. Auch das berühmte Fehltriggern durch den unerwünschten leichten Rückprall beim Spielen mit nach dem Beat am Fell bleibenden Schlägel wird hier fast hundertprozentig eliminiert, da der Schlägelweg dabei bis zurück zur Markierung für den Laser viel zu gering ist (da muss man schon über eine selten schlechte Spieltechnik verfügen).

Praxis

Um nun endlich spielen und auch etwas hören zu können, schalten wir den Laser Pick nach der Verbindung erst mal wieder aus, stellen die Verbindung zum Mixer her (der sollte auch erst mal „aus“ sein). Dann schalten wir den Laser Pick ein, dann den Mixer etc. (dann knackt es auch nicht!), und dann stellen wir den Schiebeschalter („OPEN/MUTE“) oben links am Laser Pick auf „OPEN“. „MUTE“ dient dazu, den Ausgang des Laser Pick auch mal stumm schalten zu können, ohne das Gerät an sich auszuschalten (zum Beispiel, wenn man im Einsatz mal geräuschlos Einstellungen ändern will).

Oberer Teil des Bedienfelds mit "OPEN/MUTE" und "PWR/OFF" Schiebeschaltern sowie zentraler LED-Kette.

Spielt man die Bassdrum, so wird durch den Laser nach Überschreiten des eingestellten Laserpunkts ein Sound ausgelöst. Dessen Pegel wird über eine fünfstellige hellblau leuchtende und auch im Dunklen sehr gut sichtbare LED-Kette oben in der Gehäusemitte angezeigt. Schon der erste Eindruck zeigt, dass das TrigMic Laser Pick System die Sounds direkt, ohne Verzögerung (Latenz) auslöst. Das Spielgefühl ist mindestens so, wie man es von High-End E-Drum-Systemen gewöhnt sein mag. Der Sound-Effekt entspricht eher dem wie bei einer mikrofonierten Bassdrum. Dies bliebt auch bei sehr schnell gespielten Patterns so, alle Schläge kommen klar und differenziert und werden korrekt übertragen. Besonders hier macht sich bemerkbar, dass es nicht zu Fehltriggern kommt, vorausgesetzt natürlich eine korrekte und saubere Spielweise des Drummers.

Dynamikeinstellungen

Wer einfach mal loslegen will, könnte dieses Kapitel natürlich überspringen, denn die Werkseinstellungen dürften für die meisten Anwendungen völlig ausreichend sein. Vielleicht sollte dennoch mal den ersten Teil zu den „Laser Modes“ lesen. Komplett lesen lohnt sich allerdings auch, denn mittels der hier beschriebenen Einstellungen lässt sich dynamisch noch sehr viel mehr für Anpassung an die individuelle Spielweise aus dem TrigMic Laser Pick herausholen.

Laser Modes
Für die Dynamik stehen drei voreingestellte „Laser Modes“ zur Verfügung die über die App oder folgende Tastenkombination eingestellt werden können:

* Laser Pick Right Beam (Single Pedal mit Dynamik)
* Laser Pick Dual Beam (Double Pedal mit Dynamik, voreingestellt)
* Laser Pick Dual Beam Machine Gun (Double Pedal ohne Dynamik)

Die Umstellung erfolgt entweder über App oder die Tastenkombination „MODE“ und „FILE“ (beide ca. 10 Sekunden gedrückt halten, dann wird der aktuelle Status über LED angezeigt (LED 5 = Double Pedal ohne Dynamik, LED 4 = Double Pedal mit Dynamik, LED 3 = Single Pedal mit Dynamik). Umgeschaltet wird über den Taster „BAT/UP“.
Besonders die Einstellung „Laser Beam Machine Gun“ dürfte Highspeed/Metal-Drummer begeistern, die damit selbst bei höchsten bpm-Zahlen einwandfreie Trigger-/Sound-Ergebnisse erzielen können.

Sensitivity
Die allgemeine Sensitivity (Empfindlichkeit) des Triggersignals wird über die Taster „MODE“ und „BAT/UP“ eingestellt („MODE“ halten und über „BAT/UP“ Taster im unteren Gehäusebereich erhöhen). Leuchten alle fünf LEDS, so ist dies Level 5, mit jeder Betätigung des „BAT/UP“ Tasters wird die Empfindlichkeit bis Level 9 erhöht, danach schaltet das Gerät dann auf „Level 1“ zurück. Achtung: Falls der „Laser Mode“ ohne Dynamik eigestellt wurde, kann auch der „Sensitivity“-Wert nicht geändert werden.

Response
Mehrere Dynamik-Kurven („Response“) sind einstellbar: hyperbolisch, parabolisch, linear, exponential und „fixed“. Voreingestellt ist „linear“. Mit diesen lässt sich das Dynamikverhalten noch detaillierter auf die eigene Spielweise hin anpassen, von leichtfüßigem bis knallhartem Pedalspiel. Zur Einstellung der neuen zur Verfügung stehenden Kurven „RESP“-Taster gedrückt halten. Angezeigt wird über die LEDS „Level 5 = linear). Mit „BAT/UP“ kann hochgeschaltet werden bis Level 9, danach beginnt es wieder bei Level 1. Ausprobieren lohnt sich durchaus, man sollte sich allerdings dafür dann auch wirklich Zeit nehmen. Die meisten Drummer werden wohl bereits mit der vorgegebenen „Linear“-Einstellung sehr gute Ergebnisse erzielen können.

Sounds

An Sounds steht ab Werk eine gelungene Mischung von zehn stilistisch verschiedenen in 2 Bänken zu jeweils 5 zur Verfügung. Über eine App lassen sich die Sounds gegen die der TrigMic Library oder auch selbst hochgeladene austauschen. Sound ist immer Geschmackssache, doch man kann attestieren, dass alle Factory Sounds sehr anwenderfreundlich sind und sowohl diverse Metal/Hardrock als auch Pop/Rock sowie auch einige für jazzig-offene oder sogar urban-style orientierte Sounds zur Verfügung stehen.
Man merkt die Praxisorientierung auch daran, dass alle Sounds sehr leicht mittels ein wenig EQ in Richtung mehr oder weniger Kick sowie mehr oder weniger Body zu verändern sind und eine weitere Kompression für die wohl meisten Anwendungen eigentlich nicht nötig ist.

Das untere Bedienfeld mit den Tastern MODE, RESP, FILE und BAT/UP.

Ein Wechsel zwischen den (Onboard-) Sounds erfolgt recht einfach, indem man den Taster „FILE“ (unten rechts) gedrückt hält und dann mittels des darüber befindlichen Tasters „BAT/UP“ die Sounds weiterschaltet. Zwischen den beiden Sound-Bänken wechselt man indem man die Taster „FILE“ und „RESP“ gedrückt hält. Dann leuchtet entweder LED 1 (Bank 1) oder LED 2 (Bank 2). Der Wechsel zur anderen Bank erfolgt dann über den Taster „BAT/UP“.

Alle Factory Sounds machen gehört über In-ear, Kopfhörer oder auch leistungsstarke Monitorboxen einen sehr guten Eindruck und bereiten richtig Spielspaß. Live über PA kann man zudem mittels einer Mischung dieser Sounds plus zusätzlicher Mikrofonierung der Bassdrum wohl jeden erdenklichen Klangwunsch realisieren.
Bei den Factory Sounds handelt es sich um gutes „Plug & Play“-Material. Jeder Drummer dürfte wohl einige passende Sounds für seine persönliche Musikrichtung(en) finden.

Bild: Dieter Stork

Fazit TrigMic Laser Pick

Der TrigMic Laser Pick bietet als Komplettlösung von Trigger-System und Sound-Modul viel „Plug & Play“ Spielspaß auf professionellem Niveau, mit guten, stilistisch variablen Sounds und dank Laser-Technologie vor allem ohne Verzögerungen oder Fehltrigger. Einstellungen lassen sich relativ leicht über eine App und via Bluetooth oder auch über das manuelle Bedienfeld vornehmen und im Bedarfsfall ändern, wobei die Werkseinstellungen für die meisten Anwendungen wohl mehr als ausreichend sind. Das Ganze hat allerdings auch seinen Preis, doch sprechen für den Laser Pick vor allem diese beiden Vorteile: Die Soundqualität der werkseitigen zehn Factory Sounds und die Möglichkeit, diese gegen die einer Web-Library oder auch selbst darauf hochgeladenen Sounds zu tauschen sowie die latenzfreie, sehr direkte Ansprache der Lasertrigger, die auch Highspeed-Drumming ohne Fehltrigger möglich macht und das Gespielte mit guter Dynamik wiedergibt.

FACTS TrigMic Laser Pick

Hersteller: TrigMic
Modell: TrigMic Laser Pick

Merkmale: Trigger-Pickup mit zwei Laser-Elementen und integriertem Soundmodul mit zwei mal fünf Sound-Bänken und wechselbaren Sounds, Steuerung über App

Vertrieb: Box of Trix
Internet: trigmic.com; boxoftrix.de
Preis (UvP): TrigMic Laser Pick = € 269,–

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