Mit dem Schwung der Latin-Bewegung wurde die Bongo Trommel auch bei uns bekannt. Man war begeistert von den exotischen Sounds, die eine tolle Lebendigkeit in die Musik brachten.
Bongos von Latin Percussion
Früher belächelte man Bongos nur als kleine Trömmelchen, die im Schatten ihrer großen Brüder, den Congas, standen. In Wirklichkeit aber sind Bongos wahrlich keine Spielzeuginstrumente und auch keine billigen Trommeln, die man als Deko an die Wand nagelt. Sie haben sich inzwischen voll in die moderne Musiklandschaft emporgearbeitet und finden ihren Einsatz in allen erdenklichen Stilrichtungen von Rap bis Pop, von HipHop bis Rock.
Natürlich sind Bongo Trommeln nach wie vor in der Latin-Szene zu Hause (Salsa, Son) genauso wie in den Landschaften der weltmusikalischen Ausflüge. Schaut mal gezielt hin und ihr werdet Bongos bei solchen Top-Acts wie Fanta 4 (Roland Peil), Stefan Raabs TV-Total-Band „Heavytones“ (Alfonso Garrido), DJ BoBo (Hilko Schomerus) oder auch bei Gentleman (Bertil Mark) finden.
Aus Kuba, da wo auch die Congas herstammen. Bongos sind in der traditionellen afrokubanischen Musik die festen Partner der Congas. Dort gibt es unzählige Rhythmen, die wie ein Netzwerk aus unterschiedlichen Groovemustern ineinandergreifen. In den 60er-Jahren kamen die Bongos auch nach Deutschland. Doch erst Mitte der 70er erkannte man – vor allem durch die Pionierarbeit des Percussionisten Nippy Noya – ihre erstaunliche musikalische Eigenständigkeit.
Bongos sind Trommelpärchen, die fest miteinander verbunden sind (s. Bild 1). Typisch ist ein kleiner Kessel – man nennt ihn auch „Macho“ (Mann) und ein größerer Kessel, genannt „Hembra“ (Frau). Es gibt Bongos aus Holz und solche mit Fiberglas-Körpern. Aufgezogen sind dünne Lederfelle (meist vom Büffel), die sehr hart angespannt werden müssen, um den charakteristischen hellen und knackigen Bongosound zu erzielen.
Bongos mit Macho und Hembra. Das Spannsystem hält die knallhart gespannten Felle im Zaum – Links mit traditionellem Spannring, rechts mit gerundetem „curved“ Rim.