Cowbell

Cowbell bedeutet auf deutsch Kuhglocke und klingt auch wie diese. Doch wo kommt die Cowbell zum Einsatz, welche Modelle gibt es und was verbirgt sich hinter More Cowbell?
Eine Cowbell von Sonor
Kaum ein anderes Perkussionsinstrument hat so einen signifikanten Sound wie die Cowbell. Mit ihren bissigen, treibenden und eisernen Cutting-Grooves steht die Cowbell augenblicklich Pate für ein Latin gefärbtes Flair. Klickt euch durch unsere Seite und erfahrt alles über eines der populärsten Small-Percussion Instrumente!  

Inhaltsverzeichnis: 

Welche Cowbell Modelle gibt es?

Die Cowbell hat sich als eins der populärsten Small-Percussion Instrumente etabliert und ist bei Percussion-Playern genauso beliebt wie bei Schlagzeugern. Alleine die schillernden Bezeichnungen wie Claro, Ridge Rider, Rock, Cha, Mambo, Bongo, Timbale, Piccolo, Charanga, Bombo, Agogo, Salsa oder Mozambique deuten auf eine Modellvielfalt unterschiedlicher Glockentypen, die natürlich alle auch ihre eigene Klangcharakteristik tragen. Entgegen Cowbells, die über eine Halterung verfügen und in Setups an Gestängen/Stativen montiert werden können (z. B. Cha Cha Bells, Mambo Bells oder auch Rock Bells wie „Ridge Rider“ etc.), sind die reinen Campanas in der Tat „nackte“ Bells, die keine Verschraubhalterung zeigen und lediglich ihren Body in den Dienst der Sache stellen. Hand Cowbells wie z. B. Bongo Bells, Campanas (oder auch Concerros; span.) sind eher großvolumige Glocken, die mit lautem und tiefem Ton zur Sache kommen. Sie werden in der Hand gehalten und in der Regel mit einem kurzstieligen, dicken „Beater“ gespielt.

Zurück zur Übersicht

Cowbell für Cha Cha & Co.

Nicht jede Cowbell aka Kuhglocke ist für jeden Musikstil bzw. jeden Song geeignet. Ein klassischer Cha Cha Groove verlangt nach einem hellen und gläsernen Glocken-Sound. Hier wäre also die schwere Rockbell fehl am Platz. Es macht also Sinn, eine gewisse Auswahl an Cowbells zur Verfügung zu haben, um den entsprechend gewünschten Sound dann auch nutzen zu können. Zur Ausstattung eines klassischen Timbales-Sets gehören beispielsweise mindestens zwei Glocken – eine helle Cha und eine tiefere Mambo bzw. Timbale Bell. Für den Bereich Rock/Pop eignen sich große Cowbell-Modelle mit tieferer Tonlage. Im Jazz und Latin werden auch kleinere Versionen mit oft heller Klangcharakteristik bevorzugt. Neben den typischen Bells mit Schraubhalterungen gibt es auch Modelle, die ausschließlich für Handspielweisen konstruiert sind. Jene Campanas, Cencerros, Bongo Bells oder auch Agogo Bells haben ihre traditionelle Bindung zur afrokaribischen Musik.

Zurück zur Übersicht

Hand Cowbell

Die Campana, Bongo Bell bzw. Cencerro – auch Hand Cowbell genannt – wird so gehalten, dass die Resonanzöffnung nach vorne zeigt. Mittels Beater kann sowohl an der Öffnung als auch auf dem Cowbell-Rücken gespielt werden. Zur Kontrolle der Resonanzen, des Obertongehalts (ebenso Abdämpfen) werden die unter der Cowbell liegenden Finger entsprechend von unten gegen den Metallkorpus angedrückt, bzw. weggenommen. Mit dieser Spieltechnik ergeben sich druckvolle, treibende und klangvolle Cowbell-Grooves, die zudem durch die Open-Tone- und Dämpfmethoden eine verspielte Feinsinnigkeit in sich tragen. Klassiker sind natürlich auch Agogo Bells. Diese Zwillings-Glocken und ihre lebhaften Klänge knüpfen sich unmittelbar an den Sound des brasilianischen Karnevals. Die beiden trichterförmigen Bells sind über einen flexiblen Metallbügel (Griff) miteinander verbunden, der ein manuelles Zusammendrücken der beiden Glocken erlaubt, was neben der lebhaften Tonalität (oft ein Terz- , Quart- oder Quint-Intervall) einen zusätzlich perkussiven Effekt hervorruft.

Zurück zur Übersicht

Wie ist eine Cowbell aufgebaut?

Die Handglocke besteht aus einem gefalteten und verschweißten Stahlmantel (ca. 1 mm Stärke). Die Resonanzöffnung vorne ist „großmaulig“ und „aufgebläht“ konstruiert. Nach hinten verläuft die Glocke konisch zusammen. Ihre schmale Rückseite ist verschlossen. Es gibt Cowbells mit roh belassener Metalloberfläche, in gebürsteter Ausführung, mit Klarlacküberzug (Rostschutz) oder in verchromter bzw. schwarz lackierter Version.

Zurück zur Übersicht

Wie klingt eine Cowbell?

Cowbells bestehen aus dicken Stahlblechen. Die profilierten Ober- und Unterschalen werden miteinander verschweißt und ergeben die typische flach geduckte, konische Form. Je nach Bauart verfügen Glocken über die unterschiedlichsten Resonanzöffnungen zwischen weit geöffnet, breit, schmal oder auch gewölbt. Die Größe des Cowbellbodys, Dicke und Art des Stahlblechmantels sowie die Form der Resonanzöffnung trägt dazu bei, dass die Bell ihren unikaten Klangcharakter entfalten kann. Die schmalen Rückseiten der Glocken sind grundsätzlich mittels Stahlblechplatte verschlossen. Hier nämlich greifen die Halterungen (meist Ösenklemmen, Eye-Bolts), damit die Bells an Haltestangen verschraubt werden können. Chad Smith weiß genau, wie die Cowbell klingt: Party!!!
Grundsätzlich kann man sagen: Je kleiner die Bell, desto heller ihr Sound. Hierzu zählen Modelle wie Cha, Piccolo und Charanga Bells. Große Cowbellbodies entwickeln naturgegeben mehr Power und dunkel gefärbtes Sound-Potenzial (Rockbells, Mambo Bells, Ridge Rider Modell). Das Anspielen mit einem Drumstick an der Resonanzöffnung erzeugt druckvolle, je nach Form und Größe der Glocke, hell oder dunkel geprägte, metallische Akzent-Sounds mit sehr durchsetzungsstarkem Frequenzbild. Spielt man Bells auf ihrer Oberseite an, so treten spitze und obertonstarke Metallklänge zu Tage. Aus dem Wechselspiel von Open-Tone-Sounds (Resonanzöffnung) und Bodybeats (Oberseite) können klangvolle Grooves entwickelt werden. Tipp: Die tonale Präsenz der Glocke sowie ihre Klangcharakteristik und Lautstärke muss sich in den Song/Tune gut einfügen.

Zurück zur Übersicht

 

Wie halte ich die Cowbell richtig?

Die verjüngte und konische Seite der Glocke liegt in der linken Handfläche (bei Linkshändern in der rechten), so dass Daumen und Finger die Glockenflanken seitlich fixieren. Die Resonanzöffnung zeigt dabei nach vorne, während der Zeigefinger mittig unter der Glocke liegt (Foto 1).

Zurück zur Übersicht

Cowbell Spieltechnik

Um den vollen Glocken-Powersound zu erhalten, spielt der Beater vorne an der Kante der Resonanzöffnung. Der Zeigefinger der haltenden Hand berührt den Glockenkorpus nicht. Auf diese Weise erzielt man kraftvolle und laute (O) Open Sounds (Foto 2). Um den Klang zu dämpfen (M), wird der Zeigefinger von unten gegen den Glocken-Body gedrückt (Foto 3). Bissige und sehr helle Töne mit Attack-Charakter (x) entwickeln sich durch Schläge auf den Cowbell-Body. Der Beater schlägt dabei von oben auf das flache Metallgehäuse und trifft die Cowbell etwa mittig (Foto 4). Das rhythmische Zusammenspiel aus Open (O) und gedämpften Sounds (M) plus Body-Attacks (x) führt zu abwechslungsreichen Klängen, die in linearer Abfolge sowohl traditionelle Groove-Muster hervorbringen, als auch forcierte Pop-Rhythmen hervorzaubern.

Zurück zur Übersicht

Cowbell Grooves

Beispiel 1: Allround Groove für den Pop- und Rock-Sektor mit 1/4-betontem Puls. Beispiel 2: Forcierter und schon spezieller, aber durchaus in der Pop und Rock-Musik einsetzbarer Groove, der insbesondere in langsamen Tempi seine Wirkung entfaltet. Beispiele 3 und 4: zwei typische, traditionelle Campana-Rhythmen, der gerne in Refrains oder Solo-Parts gespielt werden. Beispiele 5 und 6: Hier zwei von Cascara-Patterns abgeleitete Campana-Rhythmen, die zum Beispiel in der Mambo-Musik vorkommen. In Beispiel 6 gibt es eine Klangvariation durch Cowbell-Body-Sounds. Viel Vergnügen! Werde ein Percussion-Profi: Mehr Workshops rund um Percussion erhältst du in unserem Small-Percussion-Special! 

Zurück zur Übersicht

More Cowbell

More Cowbell ist ein legendärer Sketch aus der US-Comedy-Show Saturday Night Live. Der Sketch, der am 8. April 2000 ausgestrahlt wurde, zeigt die fiktive Geschichte hinter der Aufnahme von "(Don't Fear) The Reaper" von der Band Blue Öyster Cult. Hier der Original-Song:
In dem Sketch spielt Christopher Walken den Musikproduzenten "The Bruce Dickinson", der nicht genug von dem Cowbell-Spiel von Gene Frenkle bekommt. Gespielt wird Frenkle von Will Ferrell, der auch Autor des Stückes ist. Weitere Schauspieler aka Bandmitglieder sind Chris Parnell, Jimmy Fallon als Albert Bouchard, Chris Kattan und Horatio Sanz. Der Original-Sktech ist aus Urheberrechtsgründen auf Youtube gesperrt. Es gibt jedoch einige Zusammenschnitte, wie diesen hier:
Text: Tom Schäfer

News zum Thema

Definitiv "More Cowbell"!

LP Tommy Lee Rock Star Tattoo Graphic Collect-A-Bell

LP (Latin Percussion) ist stolz, die Tommy Lee „Rock Star Tattoo“ Graphic Collect-A-Bell zu präsentieren, die er auf der mit Spannung erwarteten…

Test aus dem STICKS-Archiv

Test LP Cowbells: Li'l Ridger Rider, Skinny Mambo und Tri Bell

Schon immer beanspruchten LP Cowbells ein eigenes Standing in der Percussion-Welt. LP-Gründer Martin Cohen war es, der dem Namen Latin Percussion zu…

Sticks-Newsletter

Mehr frische Infos und Angebote gibt's im Sticks-Newsletter.

Jetzt registrieren