Schlagwerk
Die Faszination an der Entwicklung besonderer Percussion-Instrumente, aber auch die Liebe zum Holz und der Anspruch „100% Made in Germany“ machen den Charakter von Instrumenten von Schlagwerk aus.
Handwerkliche Leidenschaft und hochmoderne Effizienz
35 Jahre nach der Firmengründung ist der Name Schlagwerk ein renommiertes Trademark in der deutschen Musikszene. Von Beginn an hat man bei Schlagwerk das kreative Kapital mit der Wertschöpfung eines handwerklich ästhetischen Musikinstrumentenbaus verknüpft. So konnte sich eine eigene Gestaltung von Percussion-Instrumenten entwickeln, welche die unverwechselbare Handschrift von Schlagwerk zeigt. Der Name steht Pate für 100% Made in Germany, und das Handwerk und die erklärte Affinität zum Naturmaterial Holz gelten als wesentliche Grundlagen der Schlagwerk Philosophie.
Marianne Priel mit Schlagwerk-Gründer Gerhard Priel (rechts) und Detlef Börgermann (Geschäftsführer Schlagwerk GmbH)
Anstatt die Produktionsstätte nach Fernost zu verlagern, hat man am schwäbischen Standort festgehalten. Rund 40 Mitarbeiter (davon über 20 Woodworker) arbeiten als Schlagwerker-Team in der neuen und hochmodernen, 4000 m2 umfassenden Produktions- und Vertriebsstätte an der Fertigung und dem internationalen Verkauf der berühmten Schlagwerk-Instrumente.
Ganz in der Tradition einer Manufaktur werden alle Instrumente in industrieller Handarbeit gefertigt, wobei Handwerks-Tradition und Innovation moderner Maschinen ineinanderfließen. „Handmade in Germany“ ist nicht nur ein Slogan, sondern ein wertschöpfendes Schlagwerk-Kapital. Auf Einladung von Gerhard Priel, Marianne Priel und Detlef Börgermann sind wir ins schwäbische Gingen gereist, um die Produktionsstätten zu besichtigen, in denen die berühmten Cajons das Licht der Welt erblicken.




Factory Tour: Eine Reise durch die Schlagwerk-Welt
Rekordabsätze führten dazu, dass die Produktionsstätte des 2003 bezogenen Headquarters in Gingen am Limit angelangt war. Der strukturelle und zukunftsweisende Umbau 2015 und eine damit verbundene enorme Vergrößerung der Schlagwerk-Fertigung setzten frische Kapazitäten frei. Nicht nur die flächenmäßige Entlastung, sondern auch die Anschaffung effizienter Maschinen sorgt jetzt für einen Workflow, bei dem Technik und Handwerk kreativ ineinandergreifen.




Gerhard Priel: „Mit diesem verzahnten Profil können die Bauteileexakt zusammengesteckt werden. Diese feste Verbindung bewirktzudem eine bessere Schwingung des gesamten Korpus, weil an denVerbindungstellen kaum Schwingungsunterbrechungen entstehen.


Detlef Börgermann: „Wir wollen langfristig den Standorthalten und das geht nur, indem wir Prozesse zu einem gewissenGrad mit technischen Hilfsmitteln optimieren. Dabei haben wireinen Weg gefunden, den Handwerkscharakter dort zu belassen,wo er entscheidend ist. Gleichzeitig können wir durch maschinengesteuertePräzision eine Qualitätssteigerung erreichen.“Schlagwerk-Instrumente zeichnete immer schon eine natürlich anmutende und zugleich besondere Ästhetik der Oberflächengestaltung aus. So ist das zusammengesetzte Instrument längst noch nicht fertig, denn die hochwertige Oberflächengestaltung ist bei Schlagwerk ein immens wichtiges Thema. Für die nachfolgende Herstellungschronologie heißt das: schleifen, lackieren ... schleifen lackieren ... schleifen, lackieren ...








Detlef Börgermann:„Durch das Pufferlager können wir schnell reagieren. Damit erhalten wir uns eine gewisseUnabhängigkeit gegenüber Schwankungen seitens Zulieferung und Nachfrage. Zudem sind unsere Fertigungsprozesse auch dank Pufferzone so ausgelegt, dass wir jederzeit switchen können, um kurzfristig Instrumente auf Bestellung fertigzubauen. Durch den Puffer müssen wir nicht das Instrument bei Null anfangen, sondern können überall aus dem Repertoire Halbfertigteile ziehen. Bei der Variantenvielfalt unserer Modelle müssen die Quantitäten der Teile allerdings in einem Systemhinterlegt sein. Insofern arbeiten wir mit einer systemseitigen Unterstützung, die den Bestand katalogisiert und entsprechend in Abgleich zur Auftragsproduktion die Teileproduktion steuert. Dadurch können wir alle Instrument direkt starten, was Laufzeiten extrem verkürzt und uns hohe Lieferfähigkeit ermöglicht.“Gerhard Priel:„Der Cajon-Sound entwickelt sich durch dieharmonische Abstimmung zwischen Holzschlagdecke undKorpus. Aber das Herausfinden dieser Verhältnisse, brauchtsehr viel Erfahrung. Hinzu kommt noch die Tatsache, dassman wissentlich Holzzusammensetzungen wählen kann, umeinen Sound in eine bestimmte Richtung zu lenken.“
Endkontrolle
Schon während des gesamten Produktionsdurchlaufs unterliegen die Einzelschritte der stetigen Zwischenkontrolle. Die fertig gebauten – sprich lackierten und nun Oberflächen-veredelten Instrumente gelangen schließlich in die Endkontrolle und werden final in allen Details nicht nur optisch inspiziert, sondern auch angespielt und auf die Güte ihres Sounds hin kontrolliert. Im Hause Schlagwerk gibt es nur wenige auserwählte Kräfte mit „Sound-Kontroll-Lizenz“. Dazu zählt die große Instanz Gerhard Priel persönlich.

Effizienz durch modernes Betriebsklima
Betriebsklima ist hier wörtlich zu nehmen. Denn im Zuge der Betriebsvergrößerung und Modernisierung unter Anschaffung effizienter Maschinen hat Schlagwerk auch gleichzeitig auf eine moderne Haustechnik mit nachhaltigem Energie-Management umgerüstet. So sind alle Staub produzierenden Maschinen mit einer Unterdruckabsaugung versehen. Detlef Börgermann:„Grundsätzlich sind wir Freundedes kontrollierten Sounds. Viele Trommler wollen sichdraufsetzen und loslegen. Das Interesse am Tunen ist inder Regel nicht besonders ausgeprägt. Deswegen versuchenwir vom Werk aus einen fertigen Sound anzubieten, derkontrolliert ist und vom ersten Moment an funktioniert.“ Feinstaub aus der Filteranlage wird zu Pellets verpresst und Holzreste zu Holzhackschnitzeln verarbeitet. Im Zyklus der Energierückgewinnung wird ein Blockheizkraftwerk betrieben, dessen Stromerzeugung den Energieverbrauch der Lackier- und Trocknungsanlage ausgleicht.

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