Dieser kompakte „Cajon lernen“-Kurs für Anfänger erklärt die wichtigsten Basics, um sofort mit dem Cajon-Spiel beginnen zu können. Auch für diejenigen, die noch nie auf einer Trommel gespielt haben, bietet dieser Workshop von Tom Schäfer einen leichten Start ins „Kistenglück“. Und auch die selbsterklärende Notation als Ereignis-Pattern-System bedarf keinerlei Vorkenntnisse. Auf geht’s!
RICHTIG SITZEN
Der Spieler nimmt auf dem Cajon Platz. Die Trommel ist also Sitz und Instrument zugleich. Beim Cajon-Spiel ist zu bedenken, dass die Hände nicht von oben nach unten schlagen (wie etwa bei Congas), sondern von vorne nach innen (zum Körper hin). Diese Bewegung erfordert ein gut austariertes Sitzen. Es muss bequem und entspannt sein, und die Körperhaltung darf keinesfalls einen Haltungsschaden (Rücken, Wirbelsäule) provozieren.
Am besten sitzt man auf dem hinteren Bereich der Sitzfläche. Die senkrechte Spielfläche zeigt nach vorne, und das Resonanzloch der Cajon befindet sich entsprechend auf der Rückseite. Wie beim Sitzen auf einem Hocker sind die Beine leicht angewinkelt. Als bequem hat sich für viele Spieler herausgestellt, die Cajon etwas anzukippen. Dadurch rücken Hände und Spielfläche enger aneinander.
GRUNDSCHLÄGE
Wie bei vielen Handtrommeln gibt es auch beim Cajon vier Grundschläge, die für die klangliche Artikulation sorgen.
Diese sind: Bass, Ton, Slap und Tip.
MOTORIK/BEWEGUNGSABLAUF
Die Schläge wie Bass, Slap und Ton werden in Unterstützung des Unterarms ausgeführt. Alleine aus dem Handgelenk funktioniert das nicht. Das Handgelenk dient der feineren Winkelanpassung, damit die Finger kontrolliert auf die Schlagfläche auftreffen. Dabei erfolgt die Kraft des Schlages aus dem motorischen Zusammenspiel von Unterarm und Ellenbogen, so dass Finger und Hände quasi die Energie unmittelbar auf die Schlagfläche übertragen.
BASS
Dieser ist wohl der beliebteste Schlag, weil er warm, tief und mächtig klingt und das klangliche Volumen der Cajon gut darstellt. Die Finger sind dabei gestreckt (eher geschlossen), und man schlägt mit der Fläche der Finger sowie mit dem vorderen Bereich des Handtellers. Der Schlag wird im oberen Drittel der Schlagfläche ausgeführt.
TON
Der Ton-Schlag (auch „Tone“) ist der „Komplementär-Schlag“ zum Bass. Er wird am oberen Rand weit außen gespielt und erzeugt einen kurzen, hellen Sound. Die Finger sind dabei gestreckt und locker zugleich. Angespielt wird mit den vorderen Fingergliedern. Der Ton-Schlag aktiviert den Saiten- bzw. Snare-Effekt. Verfügt die Cajon über Clap-Corners, so werden diese auch mit der Ton-Schlagtechnik gespielt. Dabei tendiert der Sound in Richtung Slap.
SLAP
Dies ist ein akzentuierter und entsprechend kräftig klingender Attack-Schlag. Er wird wie der Ton an der oberen Kante der Spielfläche erzeugt. Dabei schlägt man mit dem Bereich der Handbeuge am oberen Bereich der Spielfläche an. Die Finger sind locker und leicht gebeugt. Durch den Aufprall schnellen die Fingerspitzen quasi zeitgleich auf die Frontplatte und es entsteht ein Sound, der deutlich lauter und heller klingt als der Ton. Cajons mit Clap Corners erzeugen einen ähnlichen Attack-Sound.
TIP
Tips sind ganz leise, kaum hörbare Schläge, die hauptsächlich als „Füllschlage“ dem Spielfluss dienen. Gespielt werden sie mit den Fingerspitzen. Das kann am oberen Rand sein oder auch in der Mitte der Spielfläche, je nachdem welchen Hauptschlag die Tips begleiten. Die Hand ist locker und die Finger zeigen leicht nach innen.
VIER RHYTHMEN FÜR DEN EINSTIEG
Groove 1: Rag'n'Bone Man: Human (Viertel = 75 beats per minute)
Mit klaren, wenigen Beats im langsamen Tempo bietet dieser Song einen guten Einstieg. Hier reichen im Prinzip Bass und Ton aus; wer mag, der kann auch leise Tips einfügen.
Groove 2: Calypso Carribean Feel (Viertel = 110 beats per minute)
In diesem lebendigen und schwungvollen Rhythmus kann anstelle der Ton-Beats auch mal ein Slap gespielt werden. Ausprobieren!
Groove 3: Mark Ronson feat. Bruno Mars: Uptown Funk (Viertel = 115 Beats per minute)
Eine absolute Groove-Nummer! Und es braucht nur wenige Beats, um diesen „Funkblaster“ so richtig hochzukochen!
Groove 4: Kelvin Jones: Call You Home (Viertel = 90 beats per minute)
Ein locker-flockiger Acoustic Pop Song, der sich bestens für das Cajon-Spiel eignet! Die Tips sorgen dabei für einen schönen Spielfluss.
Viel Spaß beim Üben der Basics mit diesen vier Grooves!