Eine Ausnahme bildet die Resonanzfellseite der Snaredrums aufgrund des eingearbeiteten Snarebeds. Kesselgratungen sind die feinen Ränder der Trommelkessel oben und unten. Die Kesselgratungen müssen unbeschädigt sein; sie sind als feine Kante in den Kesselrand eingefräst und sorgen für eine saubere Übertragung der Fellschwingung auf den Kessel. Fahrt zur Kontrolle mit der Fingerkuppe ohne Druck auszuüben (!), langsam und vorsichtig (!), entlang der Kesselgratungen.

In den Kesselrand eingearbeitetes Snarebed
Spannreifen
Auch dieser muss dem Fell eine plane Auflagefläche bieten und darf es nicht einklemmen. Auf eine plane Fläche aufgelegt, darf der Spannreifen nicht kippeln. Messt die Distanz zwischen je zwei gegenüberliegenden Stimmschraubenaufnahmen. Wie schon beim Trommelkessel sollte die Distanz zwischen allen jeweils gegenüberliegenden Stimmschraubenaufnahmen gleich sein.
Stimmschrauben und Böckchen
Hier sollte man überprüfen, ob die Stimmschrauben gerade sind und in den Hülsen der Stimmböckchen spielfrei und leichtgängig laufen. Dazu einfach die Schrauben (bei abmontierten Fellen und Spannreifen) in die Hülsen drehen und überprüfen, ob sie sich leichtgängig drehen lassen.
Felle
Mit ihrem Trägerreifen auf eine ebene Fläche gelegt dürfen sie nicht kippeln, sie müssen flach aufliegen. Überprüft außerdem, ob sie rund sind; dazu könnt ihr sie in die bereits überprüften Spannreifen legen. Aufschluss über ein gut gefertigtes Fell gibt auch eine Klangprobe: Balanciert das Fell an seinem Trägerreifen auf der Fingerkuppe und tippt dann leicht mit dem Finger der anderen Hand im Zentrum gegen das Fell. Gute Felle produzieren auch in diesem ungespannten Zustand bereits einen kurzen klingenden Ton, da sie gleichmäßig in ihrem Trägerreifen befestigt sind. Ist dies nicht der Fall, lässt sich das Stimmen nicht so einfach in die Tat umsetzen und der Stimmvorgang wird mehr Zeit erfordern.
Sind alle beteiligten Komponenten in einwandfreiem Zustand, dann steht einem guten Trommelklang höchstens noch eine unsaubere Stimmung der Felle im Wege.
Die Basismethode fürs Schlagzeugstimmen
Entscheidend für einen gleichmäßig (aus)klingenden Ton ist es, dass das Fell gleichmäßig gespannt und korrekt auf der Kesselgratung aufliegend aufgezogen wird. Kesselgratungen sind die feinen Ränder der Trommelkessel oben und unten.
Schritt 1: Fell auf Kesselgratung legen
Man nehme ein neues Fell und lege es auf die Trommel. Das auf der Gratung (= dem Kesselrand) ringsum gleichmäßig aufliegende Fell sollte sich nun auf der Trommel leicht drehen lassen. Es darf also nicht am Kessel klemmen. Auch sollte es möglichst nicht hin und her kippeln. Ist das so? Gut, weitermachen!
Schritt 2: Spannreifen auflegen und Stimmschrauben einsetzen
Der Spannreifen wird auf das Fell gelegt und die Stimmschrauben werden eingesetzt. Nun dreht man diese mit den Fingern und Gefühl soweit rein, bis sie mit dem Stimmschraubenkopf auf der Auflage am Spannreifen anliegen. Es sollte dabei, wenn möglich, immer an zwei gegenüberliegenden Schrauben gleichzeitig gedreht werden. Bei Trommeln mit 10 Stimmschrauben sind diese natürlich etwas versetzt zueinander, geht dabei dann reihum in einem gleichbleibenden Abstand vor.
Ab jetzt wird es wirklich wichtig, konzentriert und sorgfältig zu arbeiten! Da ja noch keine Spannung am Fell anliegt, kann es sich zwischen Spannreifen und Kessel noch etwas hin und her bewegen, und gerade deshalb ist es wichtig, genau zu arbeiten: Das Fell muss korrekt sitzen! Optisch könnt ihr hier als Kontrolle den Abstand von Fellkragen zum Spannreifen und zum Kesselrand betrachten – dieser sollte überall gleichmäßig sein. Alle Stimmschrauben sollten in den Aufnahmen am Spannreifen anliegen und nur „handwarm“ angezogen sein – also noch keine oder kaum Spannung ausüben.
Schritt 3: Langsames Spannen = Hochstimmen
Stimmt jetzt alle Schrauben langsam hoch, eine Viertel-Umdrehung pro Schraube bei jedem Durchgang reicht. In der Praxis haben sich bestimmte Stimmsequenzen bewährt, die bei korrekter Handhabung ein gleichmäßiges Stimmen gewährleisten. Nutzt sie!