Ginger Baker: Drum-Workshop
Ginger Baker gründete 1966 zusammen mit Jack Bruce und Eric Clapton die Supergroup Cream.
Das Notenbeispiel 1 zeigt eine Notation des Drum-Einstiegs aus dem Cream Song „Sunshine Of Your Love“(Tempo: Viertel = ca. 116 b.p.m.). Dieser Song beginnt mit einem der wohl populärsten Gitarren-Riffs aus den Sechziger Jahren, und Ginger Baker ergänzt hier einen seiner typischen Grooves, bei dem er auf dem Floor-Tom Achtelnoten spielt, während die auf „1 und 3“ gespielte Snaredrum von zwei Bassdrum-Achteln auf dem zweiten und vierten Viertel ergänzt wird. Zusätzlich tritt er die Hi-Hat in Viertelnoten.
Das Notenbeispiel 2 zeigt den während der Strophe gespielten Groove.
Im Notenbeispiel 3 ist dagegen das Original-Intro von der LP „Disraeli Gears“ zu sehen. Hier spielte Ginger Baker ein Fill-in (Takt vier), bevor er den in
Notenbeispiel 4 gezeigten Beat der Strophe beginnt. Die Akzente auf „1 und 3“ sind hier auf dem ersten Tom gespielt, die Hi-Hat wird nicht eingesetzt.
Das Notenbeispiel 5 ist aus dem Refrain; sein zweitaktiges Schema spielt Ginger Baker mit den Toms sehr variantenreich, aber stets songdienlich. Der Song „White Room“ (Tempo: Viertel = ca. 110 b.p.m.) beginnt mit einem majestätischen Intro im 5/4-Takt, bei dem Ginger Baker seine Toms ähnlich wie Pauken einsetzt (Notenbeispiel 6).
Im Notenbeispiel 7 ist das viertaktige Basis-Pattern des Refrains notiert. Typisch für Ginger Bakers Spiel ist die leicht „hängende“ 1/16-Snaredrum abseits des Backbeats auf „2 und 4“, sowie der klare Viertelpuls auf der Hi-Hat. Ein ebenso prägnanter und fester Bestandteil des Refrains ist hier ein stets im vierten Takt gespieltes Fill-in.
Im Notenbeispiel 8 ist ein typisches, in Sechstolen auf den Toms gespieltes Fill-in zu sehen, das zurück zur Strophe leitet.
Auch der im Notenbeispiel 9 gezeigte Beginn der Strophe verdeutlicht Ginger Bakers Spielart, sein rockiges Schema für Bassdrum und Snaredrum mit einer „angejazzten“ Spielweise der Hi-Hat zu kombinieren. Er gestaltet die an sich schlichte Achtel-Rhythmik der Hi-Hat dadurch sehr interessant und für ihn typisch, da er sie akzentuiert und bei einigen Noten halb oder ganz öffnet und wieder schließt – so, wie es eben Jazz-Drummer beim Swing-Spiel auf der Hi-Hat öfter machen.
Das ist ein wirklich toller Workshop. Nur eins wäre an dieser Stelle gerade für die Baker- Enthusiasten besonders interessant: Eine Art Transcription von “Toad” , unbedingt auch mit den entsprechenden Sticking Pattern. In seinen Soli findet sich sozusagen die Quintessenz seines Spieles. Liebe Grüsse Jochen